… eigentlich niemanden. Er gehört nicht zu den ‚aufregenden‘ Fleischprodukten. Aber es lohnt sich, ihn nicht wahllos einzukaufen.
Steaks in ihren verschiedenen Variationen haben ihre Anhänger, Ochsenbäckchen und Schnitzel wecken bestimmte Erwartungen. Aber Speck? Ja, es gibt fetten Speck, durchwachsenen Speck und der ein oder andere unterscheidet noch den Schinkenspeck. Aber Begeisterung sieht anders aus. Wahrscheinlich kommt daher das Sprichwort mit den Mäusen: vom Speck gibt gibt jeder etwas für die Falle ab. Das Schnitzel ist dafür zu schade.
»Einer wie der andere: das ist Qualität!«
Loriot
Speck ist eine unscheinbare Ergänzung für Gerichte. Zum Spicken, Umwickeln, gewürfelt und angebraten. Zum Rührei, kross gebraten, kommt vielleicht auch der ein oder andere ins Schwärmen. Aber viel mehr ist nicht drin. Entsprechend wahllos gehen Viele beim Einkaufen vor: Im Supermarkt, vakuumiert, am besten gleich gewürfelt … »einer wie der andere, das ist Qualität!«. Zu Hause flutscht ein wabbeliges, salzig schmeckendes Stück Schweinebauch aus der angeschnittenen Kunststoffverpackung. Nach dem Anbraten merkt niemand einen Unterschied?
Wenn ich unseren Fleischer (eine regionale Agrargenossenschaft) besucht habe und zu Hause den durchwachsenen Speck aus der Papiertüte nehme, ist schon der Geruch ein Erlebnis: Leicht geräuchert, trocken und fest lässt er sich hervorragend in Scheiben oder Würfel schneiden. Und mit dem Anbraten schrumpft der Inhalt der Pfanne nicht auf einen mickrigen Rest zusammen. Der zusätzliche Weg zum Fleischer lohnt sich auch für eine scheinbar so banale Zutat.
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