Ich staune ja immer was sich die Industrie so alles an Werkzeugen für die Küche einfallen lässt: Knoblauchpressen, Gemüsehobel und -raspeln, Spiralschneider, Juliennehobel und Eierschalensollbruchstellenverursacher. Auf dem Markt werden die neusten Wunderwerke der Küchentechnik dann oft zum Besten gegeben.
Ich bin ziemlich immun dagegen, weil ich bereits eine Küchenmaschine habe, die das (fast) alles kann. Aber sie braucht nur einen Bruchteil des Platzes den die Summe all dieser Geräte beanspruchen würde: mein Lieblingsmesser. Das habe ich von meinem besten Freund einmal (fast) geschenkt bekommen. Fast … weil er darauf bestanden hat, es mir zu verkaufen; Messer zu verschenken brächte Unglück.
Der Anlass war eigentlich deprimierend: Obwohl wir viel zusammen gekocht und uns gegenseitig bekocht haben, war seine Küche verwaist. Zu viele andere Dinge zu tun. Und er wollte das Messer in guten Händen und in Nutzung wissen. Die Geschichte des Messers selbst ist auch schon ungewöhnlich. Er hatte es in Taiwan gekauft. Auf irgendeiner Insel vor China hätten sich China und Taiwan regelmäßig beschossen. Und es sei aus dem Stahl chinesischer Artilleriegeschosse geschmiedet. Das Messer ist also die moderne Variante von ‚Schwerter zu Pflugscharen‘. Ich habe jedenfalls noch kein besseres Messer in der Hand gehabt. Ob hobeln, schälen, Gemüsejulienne oder Knoblauch hacken, mit dem Messer macht es richtig Spaß.
Zum Glück nutzt er seine Küche mittlerweile auch wieder zum Kochen. Ich hatte seine Kochkünste lange vermisst.
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